10.7.2025
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Rückblick 2. Quartal 2025: Börsenbeben und Dollarschwäche

Rückblick 2. Quartal 2025: Börsenbeben und Dollarschwäche

Das zweite Quartal 2025 war außergewöhnlich: Die Dichte an marktbewegenden Ereignissen hätte sonst für ein ganzes Jahr gereicht. Im Zentrum standen die unberechenbaren Manöver des US-Präsidenten, eine neue Eskalation im Nahen Osten und eine Währungsdynamik, die für Anleger beidseits des Atlantiks unterschiedliche Realitäten schuf.

Der April-Schock

Anfang April kündigte US-Präsident Trump überraschend hohe Zölle für alle Länder an, was weltweit als Aufkündigung des freien Welthandels verstanden wurde. Die Märkte reagierten panisch: Der globale Aktienindex MSCI World erlebte einen Crash mit einem Verlust von 20 Prozent seit dem letzten Höchststand, während die Zinsen für Anleihen sprunghaft anstiegen.

Zusätzlich verschärfte ein militärischer Konflikt im Nahen Osten die Lage, als Israel iranische Atomanlagen angriff und die USA in den Konflikt eintraten. Trotz der Gefahr einer Energiekrise durch eine mögliche Schließung der Straße von Hormus blieben die Märkte vergleichsweise ruhig. Die Anleger waren offenbar stärker durch die Bedrohung des globalen Handelssystems beunruhigt als durch eine potenzielle Lieferkettenstörung.

Die Macht der Märkte

Die Kehrtwende in Sachen Zollpolitk folgte prompt: Nur eine Woche später setzte Trump die Zölle für 90 Tage aus, woraufhin die US-Börsen um fast 10 Prozent stiegen. Dieser Rückzieher wurde von den Kapitalmärkten erzwungen. Fallende Aktienkurse bedrohten die Altersvorsorge vieler US-Bürger, und steigende Zinsen machten die hohe Staatsverschuldung zu einem akuten Problem.

Trotz der Erholung an den US-Börsen profitierten europäische Anleger kaum. Der Grund: eine massive Schwäche des US-Dollars, der seit Jahresanfang über 12 Prozent gegenüber dem Euro nachgab. Während US-Anleger mit einem MSCI-World-Portfolio ein Plus von 5 Prozent verzeichneten, blieben die Ergebnisse für Euro-Anleger negativ. Ursache der Dollarschwäche ist die Sorge der Märkte vor einem Verlust der Unabhängigkeit der US-Notenbank nach dem Ende der Amtszeit von Jerome H. Powell im Frühjahr 2026.

Hoffnung in Europa und Weitblick nach 2026

Der Blick nach vorn bleibt gespalten. In Europa geben geplante Investitionsprogramme in Deutschland Anlass zu verhaltenem Optimismus, auch wenn diese mit höheren Schulden verbunden sind. Global richtet sich der Fokus auf die US-„Midterm-Wahlen“ im November 2026. Der politische Druck, bis dahin wirtschaftliche Erfolge vorzuweisen, könnte als „Sicherheitsnetz“ gegen allzu unberechenbare politische Entscheidungen wirken.

Das zweite Quartal 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie stark politische Entscheidungen die Märkte beeinflussen. Während ein Aktiencrash schnell wieder aufgeholt wurde, führte die Schwäche des US-Dollars zu unterschiedlichen Ergebnissen für Anleger in den USA und Europa. Die Ereignisse unterstreichen, wie wichtig es ist, nicht auf kurzfristige Panik zu reagieren, sondern langfristige politische und institutionelle Risiken im Auge zu behalten.

Antifragilität im Investmentansatz sorgte für Plus

Wieder einmal zeigte sich zudem, dass sich ein wissenschaftlich fundierter Investmentansatz für vermögenden Anlegerinnen und Anleger bewährt. Am Ende des Quartals ist ein ordentliches Plus in den  "antifragilen" Strategie mit hohen Aktienquoten zu sehen.